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Kennst du das? - "Eigentlich müsste ich mehr Sport machen"


Kenn ihr diesen Gedanken, der öfter mal im Kopf rumschwirrt? Er sagt einem, dass man eigentlich mehr Sport oder generell Sport machen müsste. Manchmal hat man eine Phase, während der man diesen Gedanken sehr schnell und erfolgreich beiseite schieben kann. Da will man sich auf jeden Fall die extra Stunde Schlaf am Morgen und die extra Stunde lümmeln auf dem Sofa am Abend gönnen. Da hat man halt Mitleid mit sich selbst und will sich nicht extra noch den Stress antun den Sport “unterbringen zu müssen”. Eigentlich eine wirklich falsche Denke, denn sobald man es schafft den Sport einzubauen, wird auch der Stress weniger. Aber man muss es ja erstmal schaffen… So hat es mich die letzten 3 Wochen umgehauen und ich habe mir die extra Stunde Schlaf am Morgen gegönnt, denn die Stunde auf dem Sofa am Abend gab es vor lauter Arbeit und “Freizeitstress” gar nicht. Gut, da ich mich ja nicht gerne mit der Vergangenheit aufhalte: abgehackt und zu den Akten gelegt. Natürlich hätte ich irgendwo ne halbe Stunde bis Stunde abzwacken können, zumindest 2-3 mal die Woche. Hab ich aber nicht. Dumm gelaufen. Jetzt habe ich Urlaub und die Weihnachtszeit geht gerade dem Ende zu.

So kam es, dass ich heute beim traditionellen Weihnachtsessen im Restaurant saß und als erstes meinem Verlobten (da legt er Wert drauf 😉 ) meinen zweiten Kartoffelkloß überlassen habe… Es blieb auch nur bei einem Wein und als Dessert gab es einen Bratapfel (obwohl ich mindestens 1/3 des Nusskuchens meines Verlobten verdrückt habe). Die Vernunft hat mich nach den letzten paar Tagen Völlerei wieder erreicht. Da saß ich und bin zwischendurch abgedriftet: Eigentlich müsste ich jetzt echt mal wieder viel Sport machen. Ich habe ja Urlaub und Zeit. Keine Ausrede mehr, die ich selbst akzeptieren könnte. Eigentlich gilt jetzt nur noch: machen! Also gehe ich morgen früh laufen. Minusgrade haben mich selten davon abgehalten. Dadurch wird´s sogar irgendwie cooler. Ja, morgen früh gehe ich laufen! Schaffe ich es morgens aus dem Bett oder werde ich lieber ausschlafen wollen, bevor ich am Nachmittag verabredet bin? Oder mache ich lieber Muskeltraining und gehe am Sonntag joggen? Am Sonntag bin ich ja verabredet und weiß noch nicht um welche Uhrzeit… das könnte lange dauern und blöd gelegen sein. Wie mache ich das am besten?

STOP! Was spricht dagegen heute Abend joggen zu gehen? Wir sind doch spätestens um 20:00 Uhr zu Hause und haben nichts gemacht außer gegessen. Man kann nicht gerade behaupten, dass heute ein anstrengender Tag war… Also gehe ich einfach heute joggen und muss mir keine Gedanken mehr darüber machen, dass ich es morgen tun müsste!

Wie ein Zeitmanagement-Trainer in einem Seminar mal meinte: nicht zu lange drüber nachdenken, einfach machen!

Also habe ich es einfach getan und bin am 2. Weihnachtsfeiertag in meine lieben Laufschuhe geschlüpft und losgelaufen. Am Ende kamen dabei 6,7 km heraus, die ich in 45 Minuten gelaufen bin. Dazwischen ein paar Sprints, damit es nicht langweilig wird und schon sitze ich voller Endorphine auf dem Sofa und trinke glücklich grünen Tee. So einfach ist das also…

Naja.. wir wissen alle, dass es leider nicht immer so einfach ist, allerdings könnte es immer so einfach sein, wenn man es immer schaffen würde das Gehirn auszuschalten und einfach loslegen, bevor einem Ausreden einfallen 😉

Immer wieder musste ich mit verängstigten Passanten klarkommen, die durch das laute Geräusch eines nährkommenden Menschen erschrocken waren und entweder zur Seite sprangen oder sich energisch umdrehten und in Angriffsposition erkannten, dass es sich in meinem Fall um keinen Räuber sondern um eine harmlose Joggern handelt. (So lange ich nicht hungrig bin würde ich keiner Fliege was zuleide tun.) Jedenfalls habe ich damit angefangen die Leute möglichst weitläufig zu überholen, denn man weiß ja nie, was der eine oder andere in seiner Hand zur Verteidigung mitführt (Stichwort: Pfefferspray und Taschenmesser *_*) und wie schnell er feststellt, dass ich harmlos bin.

Lustig ist es, dass man am 2. Weihnachtsfeiertag sehr bewundernde Blicke erntet (nur wenn man den Menschen entgegenkommt und sie keine Angst haben müssen) und absolut stolz vor sich hinlaufen kann. Während andere sich in den Restaurants noch die Bäuche vollschlagen ist man dabei den eigenen abzutrainieren. Zugegeben hat mich das quer sitzende Dessert während des Laufes auch an die eigene Völlerei ein paar Stunden zuvor erinnert. Ganz über alles erhaben konnte ich also nicht sein :p Und jetzt noch nen grünen Tee und ab ins Bett.

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